Notiz von Montag vormittag montag 3. februar 2014
Die U-Bahn vergießt und verströmt ihr dickes Blut aus schwarzen Mänteln und dunklen Hosen. Ich bin das rote Blutkörperchen dieser Orte. Alle diese Menschen, die bestimmt sind, unbekannt zu bleiben , diese Gesichter , die still bleiben werden. Paris die Anonyme. Seit einigen Wochen bin ich ein Komet , der euren Himmel durchläuft, nicht dazu entschieden, mich in meine Galaxie zurück zu crashen. Ich koste die Schwerelosigkeit und lasse mich abprallen von euren Silhouetten & offenen Türen. Ich streife durch die Landschaften, ohne Zugehörigkeit . Seien sie mir nicht böse, dass ich nicht danach strebe, mir zurück zu kommen. Ich fühle mich gut so, hier, ohne alles.
L'autre journal sonntag 24. mai 2015
Auf dem Fahrrad, leicht
Den Klang hören des Trommelns
Dann gehen
Radfahren ohne den Lenker zu berühren
Schreckliche Köstlichkeit!
Gähnen, aufstehen, gehen,
An der Terrasse
Frühstück
Sich rutschen lassen bis nach Hause
Berlin, Berlin, Berlin,
wie wir dich lieben !
/ Notiz freitag 8. februar 2013
Was machst du hier... dienstag 28. januar 2014
In deinem Bett, am Morgen
die hübsche Schlaflosigkeit ...
Du kommst zu dir
nebulös, groggy,
plötzlich siehst du sie
die Schlaflosigkeit
die sich aalt
die sich dehnt
sie ist gekommen
sich an dich zu kuscheln
heute Nacht
in deine Arme
zwischen deine Laken
in den Duft deines Halses
sie lächelt dich an
die hübsche Schlaflosigkeit
in deinem Bett
du siehst sie
du sagst ihr
Ach verdammt was machst du hier...
Auf dein Wunsch dienstag 31. märz 2015
KOMM ES IST SOMMER ZEIT PLÄNE IN DIE STERNE ZU SCHREIBEN. Wir gehen, da wo es keine Menschen gibt, laufen, da wo es keine Gedanken mehr gibt, wo alles einen Sinn hat , weil nichts eine Richtung hat. Komm, wir brechen uns weg, wir fallen uns,wir haun uns ab , wir schnappen uns einen Stern. Ich hab Lust, auf Kratzer an der Haut im hohen Gras, Kiesel in den Rücken, Sonne auf den Lidern, Sauerstoff für die Zehen. Spürst du sie, die Freiheit, die immer woanders auf dich wartet ? Sie macht sich lustig über dich , über mich, sie flüstert uns, dass wir armselig sind. Du weisst es doch, dass es nicht wahr ist, wir sind nicht armselig, nur menschlich, komm, wir schreiben Pläne in die Sterne, wir riskieren uns, wir werfen uns, wir abgründen uns und wir atmen.
Fick mich oder geh. mittwoch 7. mai 2014
Ich möchte an die Grenze gehen, das Untergeschoß dieses Universums berühren, die Finger strecken, die Waden strecken, mich an die Decke begeben. Ich will alles kosten, die Erfahrung haben, die Gewohnheiten des Körpers schütteln, die kleinen Macken der Gedanken aufknoten, des Sprechens, der Wahrheiten. Ich zerreiße die Tapete, ich habe Appetit, ich schlafe viel, weil ich zu viel treffe. Ich stehe auf ohne zu wissen, aber nein, ich lasse mich nicht verrauchen. Ich bleibe im Hintergrund, ich nehme Anlauf, ich werfe mich in der Masse, wenn niemand mich fängt, keine Sache, ich werde überschlagen, ich werde meine Socken wieder binden. Ich bin gierig. Sei nicht schwach. Sei nicht klein. Platz ! Brüll ! Spuck ! Lach ! Fick mich oder geh.
(22:00) Er sagte, ich kann nicht mehr, er sagte es vom tiefen Sofa aus und ich hatte seit langen Minuten das Gefühl, dass er nicht mehr konnte, durch die Langsamkeit seines Kopfschüttelns, die Verschwommenheit seines Blicks, sein Bemühen, dem Gespräch zu folgen. Ich begleitete ihn, und ich konnte mir nicht verkneifen, ihn stark umarmen. Es war wohl nicht wirklich, was er brauchte, aber ich konnte so gut verstehen - mitfühlen, wie er völlig am Ende war. Wenn du vergeblich hin und her am Rand vom Abgrund läufst, wenn das Nichts so drückend scheint, wenn es so scheint, als ob dich nur Leere umgibt, wenn jedes Wort dich erschöpfende Bemühung kostet, wie wenn du es von der Mitte der Erde ins Licht hochziehen solltest, wenn es von den Menschen um dich herum durch deine Rippen weht und dir deine Energie raubt, wenn die Leere an deiner Seite ein Wiegenlied murmelt, um dich leichter zu Fall zu bringen, wenn du andere anlächelst und dir nichts als unendliche Einsamkeit wünschst und dein Bett würde auftauchen, hier, gerade da, an dem Rand deiner Klippe, wenn du dir vorstellst, keinen Schritt mehr machen zu müssen, einen Zufluchtsort zu haben, auch hier, wo alles schwanken könnte, egal, nur nicht mehr laufen müssen, sich an eine Welt kuscheln, in der nichts dich erreichen kann, und wenn du sinken solltest, würdest du es mit Glück tun, weil dir in der flauschigen Umarmung deines Betttuchs nichts schlimmes passieren kann. Ich wünschte ihm gute Nacht an der roten Ampel, ich drückte ihn fest, seine Haare zwischen meinen Fingern, und vielleicht war es genau das, was er nicht gebraucht hat. Aber es beunruhigte mich zu sehen, wie er über dem Boden schwebte, zu sehen, wie er unter seinen Fußsohlen kroch, ich bin so gewohnt, diese Eindrücke in meinem Kopf und auf meiner Haut zu spüren, und ich bin nicht gewohnt, es an anderen zu sehen - Also, denke ich ihn.