Januar 2016.
Ich habe nun genau 12 Monate ein Smartphone. So entdeckte ich in diesem letzten Jahr, dieses sehr praktische Werkzeug, was die neue Telefongeneration ist. Die Einfachheit der Fotografie. Es ist geländegängig: mit ein wenig Phantasie fängt sein Weitwinkel überall da Bilder ein, wo die echte Kamera ein wenig Schwierigkeiten hat: im Bad, in der Ecke der Küche, im Spiegel, unter den Bettlaken. Ein Selbstauslöser Schuss, ein Selfie, bim ist es im Kasten. Seit einigen Wochen beunruhigt mich ein Thema ein wenig: Wenn ich es verliere, wenn es mir gestohlen wird, was ist mit dem Inhalt? Persönliche Daten? Fotografien, von denen es überläuft? Was ist mit den, ein bisschen erotischen, Bildern, die ich dem Geliebten sende? Das Internet zieht die Mädchen und Frauen durch den Dreck für ihre privaten Fotos, das Internet übt Revenge-Porn, das Internet hackt Telefone und tritt diese Damen für die Freiheit und Freude, die sie im Intimen hatten, mit Füssen. Es machte mir, irgendwo, ein wenig Angst. Obwohl ich nackt bin in meiner künstlerischen Arbeit, hat die Nacktheit der Privatsphäre andere Codes, andere Absichten.

Also komme ich dem zuvor. Ich komme der Angst zuvor, ich wringe das private, ich rücke etwas ins Licht. Ich stehe dazu. Im Interface des Telefons mache ich Collagen von dem, was wir uns mit Messengern schicken, unsere süssen Worte, unsere Aufmerksamkeiten.

Bilder, die ich ihm geschickt hab. Wörter, die er mir schrieb. Unser Sexting.



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